Unbedingt, Unbedingt. UNBEDINGT!! Das war für Titelverteidiger Handball Emmen die Devise vor dem Cupfinal gegen den HC Kriens. Die Emmerinnen hatten im Halbfinal gegen Sponos Drittligateam schon Mühe und tunten fürs Finale ihr Kader tüchtig mit Spielerinnen aus dem 1. Liga-Kader auf. Etwas Routine kann in dermassen wichtigen Spielen ja nicht schaden.
Und ganz so schien es auch zu laufen: 10:4 führten die Titelverteidigerinnen nach 20 Minuten. Und ihr gutes Deckungsspiel zwang die Gegnerinnen aus Kriens zu sehr vielen unnötigen Fehlern. Bei denen sass der Schock offenbar tief, dass da ein stark veränderten Team am Werk war. Und noch zur Pause dachte mancher der Zuschauer in der Oberei-Halle: Diese Messe ist gelesen. Zu sehr fehlte es dem HC Kriens in der Deckung an Stabilität, und zu sehr fehlte es im Angriff an Ideen, was gegen das robuste Emmer Abwehrbollwerk zu unternehmen sei.
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Fotogalerie zum Spiel und zum Siegerinnenjubel
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kaum jemand wettete auf die Krienserinnen. Umso mehr, als diese nach der Pause sogar mit sieben Toren in Rückstand gerieten. "Ready for the ride to hell" funkte es aber plötzlich beim HCK. Und es begann ein Aufbäumen, wie es selbst kühnste Optimisten nicht erwartet hatten. Faye Dittrich, später auch Dania Rüegg hielten im Tor stark, setzten Impulse und ermöglichten dem HCK einfache Gegenstosstore.
Nun nutzte der HCK diese Chancen auch wirklich. Und plötzlich wurde aus dem kleinen Hoffnungsflämmchen der Krienserinnen ein lodernder Steppenbrand bei Handball Emmen. Die Wirkung des Kadertunings war verpufft, nach 46 Minuten war der Vorsprung weg und der HCK glich zum 19:19 aus. Damit hatte sich der HCK das Momentum definitiv erkämpft - der Rest war irgendwie wie im "Flow". Und die Frage nach dem Warum dürfte so einfach nicht zu beantworten sein.
Jetzt nämlich begannen sich bei Emmen die Fehler zu häufen, während beim HCK (fast) alles wie in Trance glückte. Zwar bäumte sich Emmen auf, blieb lange nur 1 oder 2 Tore hinten. Doch für die nochmalige Wende reichte es nicht. Da konnte sich der HCK sogar erlauben, im Tempogegenstoss den Pfosten statt das Tor zu treffen... Doch weil Emmen nun den Kopf und in der Vorwärtsbewegung jede Disziplin verlor, brachen alle Dämme. Der HCK stürmte zu einem vielumjubelten 28:24-Sieg.
CUPSIEGERINNEN 2015/16 der Region Innerschweiz!!
Aus Krienser Sicht war es zweifellos ein starkes Stück an Kopfarbeit. Denn nach dem kräftezehrenden Halbfinal-Spiel keine 20 Stunden zuvor fehlte dem Team in Halbzeit 1 da und dort die (geistige) Frische. Wettgemacht hat es das Team dann aber mit einer bewundernswerten Willensleistung. Nach einem Siebentore-Rückstand im Finale eines Ko-Wettbewerbes, bei dem nur "Top oder Flop" zählt, wieder zurückzukommen, ist ein starkes Stück.
HC Kriens - Handball Emmen 28:24 (8:13)
Oberei Malters, 350 Zuschauer
SR Bucher / Felder
1x2min gegen HC Kriens / 3x2min gegen Handball Emmen
HC Kriens: Dittrich/Rüegg; Bossart (1), Burach (3), Dommann (4), Käppeli (4), Malbasic, Marchello (2), Meletta, Müller (1), Schnider (1), Vonarburg (7), Wanner (5/3)
Handball Emmen: Alves C./Thomi; Alves S., Büchler, Eric (6), Jäger, Kaufmann (1), Schebarth, Scheiwiller (3), Stadelmann (4), Tresch (4), Vogel, Widmer (6), Zimmermann