Das Lager im Sportzentrum Glarner Unterland ist so etwas wie eine Institution des HC Kriens. Zum 33. Mal wird es durchgeführt - zum 31. Mal im Kanton Glarus. Das Sportzentrum Glarner Unterland bietet eben perfekte Voraussetzungen.
Lagertagebuch
Tag 1 aus der Sicht eines Teilnehmers:
Wir trafen uns um 13.00 Uhr im Meisi und fuhren anschliessend nach Näfels. Danach hatten wir ein erstes Mal Training. Nach dem Training durften wir ein leckeres Abendessen geniessen. Später trafen wir uns nochmals in der Turnhalle. Aus irgend welchen technischen Gründen mussten wir im Dunkeln duschen - es war lustig...….. Der erste Tag war sehr gut, und nun sind wir alle müde und schlafen sicher gut.
Tag 2
Pünktlich um Null-Siebenhundert weckte uns Wachtmeisterin Käppeli mit dem (nicht ganz so angenehmen) Lagerhit „Guten Morgen Sonnenschein“. Die obligaten 30min Morgensport durften vor dem ersten Frühstück hier in Näfels natürlich nicht fehlen. Nach dem Motto „Kein Mann wird zurückgelassen“ wurden sogar die Verletzen mitgetragen. Bei einem absolut rekordverdächtigen Kampfgewicht von 58 kg bei 1.80m Körpergrösse ist das bei unserem Lagerlauch J auch nicht so schwierig zu bewerkstelligen.
Nach dem Frühstück wurde in den drei Trainingsgruppen intensiv trainiert. Die Dreamers sind dieses Jahr zahlenmässig sehr gut vertreten. Die Hallendecke oder die vorbeifliegende Fliege ist halt schon schampar interessant.
Beim Mittagessen haben die 46 Kids (zweitgrösstes Lager in der Geschichte) Spaghetti Bolognese in grossem Stil verputzt. Lastwagenweise wurden die langen Nudeln auf die Teller gepackt. Gut genährt und zufrieden stand nach der einstündigen Mittagspause die zweite Trainingseinheit auf dem Programm.
Zum Abendessen gab es das allseits geliebte SchniPo. Das Dessert wurde mit Aussicht auf den Grosseinkauf in der Migros (ja, so gehen heutzutage die Jugendlichen in den „Ausgang“) verzichtet.
Den Tagesabschluss bildete der Besuch im Hallenbad. Viele präsentierten ihre Turmspringerfähigkeiten in einem selten dagewesenen Niveau. Nur einem blieb die Premiere eines Rückwärtssaltos verwehrt, der Sprung endete denn auch völlig verkehrt. Ergebnis: Schweinchenrosa Hühnerbrust.
Tag 3
Zu früher Stunde mit kleinen Augen aus dem Schlag, begann für alle ein langer und intensiver Tag. Mit Augenringen innert Kürze direkt in die Halle, wurde zuerst trainiert ohne Bälle. Die erste Aufgabe forderte höchste Konzentration, das Leiterteam bewies für die Strafen viel Inspiration. Auch am dritten Lagertag wissen viele Kids nicht die Namen der Kameraden, was für alle endete in Burpee-Eskapaden. Beim Roboterspiel mussten die Kinder sich vertrauen, damit sie keine Unfälle bauen. Das gelang fürs erste ganz gut und unsere Lagerschar bewies dabei grossen Mut.
Beim Frühstück konnten sie die angebrauchten Energiespeicher wieder laden - für die nächsten Burpee-Eskapaden. Beim Training in drei Leistungsgruppen zeigten alle Lagerteilnehmer/innen ihr Können und Taten die Kalorien direkt wieder verbrennen. Passen, Werfen, schnelle Beine – die Trainer hielten die Kids an der kurzen Leine.
Nach dem Mittagessen mussten die Kids die Füsse hochlagern, was führte zu vielen Wieso-Fragen. Um die Antwort zu finden suchten die Trainer nicht weit, denn der Muskelkater macht sich langsam breit. Mit geladenen Akkus gings zurück zum Sport, was aber eher ähnelte einem Kinderhort. Viel Geplapper und wenig Spielwitz bei den Kleinsten, die grossen gaben dafür Einsatz vom Feinsten. Beim Wurftraining wollten sich die Jungs beweisen und hauten die Bälle unters Eisen. Gleich nach der Wochenaufgabe ging’s zu Tisch, dort wartete ein mässig knuspriger Fisch.
Nach dem Essen klebte vielen zwischen den Zähnen der Spinat, erhielten wir aus den USA ein wichtiges Telefonat. Die Quizaufgabe lösten alle mit Bravour, vertauschten sie jedoch den Nationalfeiertag von Amerika mit dem Rütlischwur. Wegen Heimweh kullerten einige Tränen über die Wangen, ist unser Künstler «Da Vinci» sein Witzbuch holen gegangen. Beim Testspiel konnten Claudio und Gion ihre U15-Spieler loben, doch einer machte mit seinen Schüssen Löcher in den Boden. Die Kids fielen in den Schlaf wie verhext und die Gedanken der Leiter total bei Tante Bea’s feinem Kuchen…
Tag 4
Auch am vierten Tag stand für die Kids aus sportlicher Sicht einiges auf dem Programm. Nach einem intensiven 30-minütigen Morgensport mit Rennen, Hüpfen und Liegestützen, ging’s mit grossem Hunger zum reichhaltigen Brunchbuffet. Ab 10:30 Uhr ging es beim Handball und Schuhunihockey in den gesponserten Shirts um Tore und Punkte. Die Grossen zeigten dabei ihre Fähigkeiten am Ball, vergassen aber nicht auch die jüngsten in Abschlusspositionen zu bringen. Die Regel, dass die Tore der 07er-Jahrgänge doppelt zählen, animierte viele Teams dazu, möglichst oft ihre Knirpse anzuspielen. Als Zusatzposten ging es beim Skilaufen und Sackhüpfen auf der Rasenfläche um weitere Zähler für die Schlusswertung.
Nach einer kurzen Mittagspause mit Früchten ging es schon wieder weiter. Dank ausgeklügelter Taktik gelang am Nachmittag Winzling «Da Vinci» auch sein erster Turniertreffer beim Handball, welcher von allen frenetisch gefeiert wurde. Team Arizona von Nick gewann unter den Klängen von DJ Tschoblä all ihre Partien und durfte nach dem Turnier noch ein Spiel gegen die Handballgrössen Carmen, Sereina, Claudio, Gion und Manu bestreiten. Die Routiniers zeigten den Kids aber deutlich auf, dass sie das Handball-ABC noch nicht verlernt haben. Auch die Kids Camp Selection, bestehend aus den besten U15-Elite-Spielern, hatte im Anschluss gegen die Legenden nicht den Hauch einer Chance und mussten nach der Niederlage Wunden lecken. Unter den Augen der ehemaligen Lagerleiter Moni, Hans, Jogi und Erich zeigten die Leiter den Junioren auf, dass sie noch einen weiten Weg vor sich haben. Danach wurde in den Gruppen fleissig für die Präsentation der Wochenaufgabe geübt, welche am Donnerstagabend vorgeführt werden muss.
Bei einem leckeren Grillplausch auf der Terrasse wurden die hungrigen Mäuler gestillt, um bei der anschliessenden Challenge Ersatzflugzeuge für die Air Force one zu basteln. Die Gruppe von Dr. Devin Wolf bastelte am effizientesten und liess ihren Flieger fast durch den ganzen Kanton Glarus segeln. Im Anschluss genossen die Kids noch etwas Freizeit bevor es dann zeitig ins Bett ging.
Tag 5
Wie jeden Tag: Morgensport (heute Joggen), Frühstück, Training und Mittagessen.
Am Nachmittag durften die Jüngeren ausserhalb der Halle Bekanntschaft mit dem sagenumwobenen Tabata machen. Die Freude war jedoch nach einigen Sekunden bereits wieder verflogen, ist wohl doch anstrengender als gedacht. Beim abschliessenden „Tschütti“ wurde unser Topmodel jedoch böse mit einem Regenwurm attackiert und wälzte sich Neymar-like am Boden. Doch trotz grossem Schock ging es für alle danach ins Freibad.
Die Grösseren wurden nach dem gestrigen „Ruhetag“ nochmals so richtig „geschliffen“: hunderte Schüsse, Täuschungen, Gegenstösse und zum Dessert ein Hardcore-Kraftparcours.
Nach dem Nachtessen stand jedoch das grosse Highlight der Woche auf dem Programm. Moderatorin Man-Uela lud die gesamte Lagerschar zu „Näfels’ Next American Super Talent“ in die Arena. Unter fachkundiger Bewertung der Jury, bestehend aus Torten-Ingrid, Peach Donald, Sexy Lexy, Cindy von Marzipan und Elisabeth von Grauen, gaben die sechs Teams ihre vorbereiteten Showacts zum besten. Von exakt wiedergegebenen historischen Ereignissen über die Entdeckung von Amerika über Tanz und Gesang bis zu Wahrsagereien war alles dabei. Wahnsinn, was die Kids da aufführten.
Da die Gewinner mit hochkomplexen, mathematischen Formeln ermittelt werden mussten, wurden zuerst die Individualpreise vergeben. Die Lagerpokale gingen an die Shisha Traube, den Lagerlauch und Mr. Cool Down Fischermotz. Die Topscorer-Shirts gingen an die Shuffle-Queen und die Wildsau von hindä firä. Das Team aus Arizona stellte den Wochensieger. Vor allem im sportlichen Bereich sahnte das Team um den Lagerlauch ab.
Die Stimmung kochte nochmals so richtig über, als sich die Kleinsten im Marshmallow-Wettstopfen massen. Wir hoffen, die letzten Nacht verläuft ebenso ruhig wie die ganze Woche.
Tag 6
Letzter Tag im Kids Camp. Schon bei der lockeren Morgengymnastik wurde schnell klar, dass die Batterien ziemlich leer sind (s. Fotos). Nach Packen und Frühstück war dennoch eine letzte richtige Einheit Handball für alle angesagt. Mit den letzten Kräften ging man in die Täuschung oder versuchte nochmals, die Augen beim Torschuss auf den Goalie zu lenken. Qualitativ war nicht mehr sehr viel abzuholen bei den Jungs und Mädels, Willenstraining würde diese Einheit besser beschreiben.
Nach der letzten Mahlzeit durfte Team Arizona die Siegesprämie in Form eines Coupe Dänemark verspeisen. Während der Mittagspause wurde der Trainercrew (ja, auch diese kann müde werden) klar, dass das Nachmittagstraining eher von der lockeren Art gestaltet werden sollte. Das einzige „Tschütti“ der Woche wurde als Belohnung für ein hervorragendes Trainingslagers ausgerufen. Zwei Teams auf dem Feld, vier auf der Seite beim Stählen der Muckis.
Damit war’s das mit dem Kids Camp 2018. Verletzungsfrei, gut gelaunt aber todmüde werden wir uns auf den Heimweg begeben. Bis zum nächsten Jahr!!!