Das war ein seriöser, sauberer Auftritt unseres Herren 2 beim ersten Aufstiegsspiel gegen HBC Neuchâtel. Die Romands, zweite in ihrer Gruppe, waren die für Innerschweizer so etwas wie ein «Blind date» mit Aufstiegsambitionen. Denn wirklich viel an Informationen hatte man über diesen Gegner von ennet dem Röstigraben definitiv nicht.
Deshalb gings zuerst mal recht vorsichtig zu werk, Nervosität war beidseitig angesagt - angesichts der Bedeutung dieses Spiels auch kaum verwunderlich. So richtig in den Lead gehen wollte beim HC Kriens da niemand. Und es lag vorallem an der Offensive, dass der HCK sich schwer tat, wirklich in die Gänge zu kommen. Denn die Deckung agierte engagiert und mit der richtigen Einstellung. Den Ertrag dafür aber gab es nicht zu ernten, weil in der Offensive (zu) viele Fehler und Fehlschüsse passierten. Da taten sich die Inenrschweizer offensichtlich schwer mit der offensiven Deckung der Neuenburger auf die beiden Zweier. Zwar nur 7 Tore zugelassen, aber auch nur 6 Tore selbst erzielt: Die Halbzeitbilanz war offensiv dürftig, defensiv vernünftig. Unter dem Stich: Luft nach oben gabs genug.
Genau das war es auch, das die Trainer in der Kabine ansprachen. Und sie fanden offenbar die richtigen Worte. Mit einem 6:0-Lauf senkelten die Innerschweizer den überrumpelten Gastgeber gleich und gaben den Tarif bekannt. Grundlage dafür war eine weiterhin stabile Defensive und ein überragender Torhüter, was zu vielen schnellen Toren führte. Und wie das dann so ist: Diese Phase gab dem Team das nötige Selbstvertrauen, um auch im Positionsspiel eine deutlich bessere Effizienz zu erreichen.
Der 21:14-Sieg war damit nie mehr gefährdet - und auch in dieser Höhe verdient. Insgesamt lieferte das Team eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung.
Mehr als eine gute Ausgangslage für das Rückspiel aber ist auch das noch nicht. Denn die Neuenburger werden noch einmal alles in die Waagschale werfen, um den direkten Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga zu realisieren.
So wichtig ein solcher Erfolg für die Bedeutung des Handballs am Neuenburgersee wäre -entschieden werden solche Spiele nun mal auf dem Platz. Und da hat der HC Kriens mit dem SIeg in Neuenburg schon mal vorgelegt. Nun kommt es am kommenden Samstag in der heimischen Meiersmatt vor hoffentlich vielen Fans (und diesmal mit vernünftig viel Harz...) zum grossen Showdown. Was es nochmals braucht: Eine starke Willensleistung zum Saisonschluss. Und einen Auftritt als geschlossenes Team, das für seinen Traum noch einmal alles gibt: «S Zwöi wott zrogg!»
Dann dürfen sich HCK-Fans (und die gute alte Meiersmatt) mal wieder auf einen gloriosen Abend freuen. Und der geplante Saisonabschluss mit Grillwurst und Bier könnte sich den Zusatztitel «Unvergessliche Aufstiegsfeier» redlich verdienen...
HBC Neuchâtel - HC Kriens 14:21 (7:6)
Für Kriens: Allgäuer L.; Allgäuer M. (2); Avdija (1); Blank; Bläsi C. (2); Bläsi S. (2); Fuchs; Heinimann (5); Lenz (1); Marro (2); Müller (4); Von Weissenfluh; Wenger; Wymann C. (2)
